Pray against your enemies (Bete gegen deine Feinde an)!

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# Neuigkeiten 2025

Pray against your enemies (Bete gegen deine Feinde an)!

Pray against your enemies (Bete gegen deine Feinde an)!

Pfarrer Rafael Dreyer

Pfarrer Dreyer

So etwas hört man nie in den Kirchen hierzulande. Gut so, oder? Denn wir sind schließlich aufgeklärt, tun niemandem etwas zuleide. Feinde? - In Ghana in Westafrika wird oft gegen die Angriffe der Feinde angebetet. Gegen solche z.B., die mir meine Beförderung in der Firma neiden und alles dransetzen, jemanden aus meiner Familie zu vergiften… Fremde Welt? Haben wir denn wirklich keine Feinde? Keine außer Putin, der AfD, den Grünen, Donald Trump, JD Vance, den Klimaleugnern in meiner Straße. Wenn du weißt, wie böse dein Feind ist, kannst du ihn auch ohne Skrupel bekämpfen. Was ist das für ein Mechanismus, der uns dazu bringt, immer in einem Kampf von Gut gegen Böse zu stehen, zum Glück immer auf der richtigen Seite?

Kaum jemand widerspricht unserem Sicherheitsbedürfnis so sehr wie Jesus in der Bergpredigt: „Ihr habt gehört, das gesagt ist ´Auge um Auge, Zahn um Zahn´. Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“ - Wenn man zum Opfer böser Taten wird, dann handle selbst: halte die andere Wange hin und beschäme den, der dich schlägt. Werde nicht selbst zum Täter, aber sei auch nicht nur Prügelknabe, suche den dritten Weg eines gewaltlosen Widerstands. Steig aus der Logik der Vergeltung aus, sei niemandes Feind, sondern betrachte jedermann als deinen Nächsten. Was für eine Zumutung, sich nicht von seinem Schwarz-Weiß-Denken leiten zu lassen, sondern vom Vertrauen auf Gottes Fürsorge.

Es gehört zum christlichen Glauben, die kritische Sicht des Menschen stets auch auf sich selbst anzuwenden. Wir alle stehen vor der Herausforderung, simple Schablonen zu verwenden. Die israelischen Therapeuten Haim Omer und Nahi Alon sowie ihr deutscher Kollege Arist von Schlippe haben fundamentalistisches Denken als Dämonisierung der anderen analysiert. Zugleich haben sie einige Anstöße für neue Perspektiven formuliert: Kann ich das Leiden, die Angst bzw. Wut der anderen ein wenig nachvollziehen? Wie kann ich trotz aller Auseinandersetzung Respekt kommunizieren? Die Bereitschaft zur Versöhnung beginnt in der Wahr-nehmung des anderen, auch wenn es noch so schwerfällt. Dabei hilft mir die reformatorische Einsicht, dass alle Menschen stets Gefallene und Ebenbilder Gottes sind, dass ein Christ Sünder und Gerechter ist.

Jeder von uns kennt das Gefühl, mit bestimmten Menschen nicht mehr reden, manche Phrasen nicht mehr hören zu können. Ja, man muss sich bisweilen auch schützen. Und doch sehe ich auf Dauer keinen anderen Weg, als im Kontakt auch zu Menschen zu bleiben, deren Denken uns provoziert. Das klingt stressig. Doch wenn wir nur unter uns bleiben, den anderen aus dem Weg gehen, dann werden wir zu idiotischen Eigenbrötlern! - Ich auf keinen Fall, aber DU!

Beten wir zu Gott, dass er unsere wahren Feinde, die Dämonen der Rechthaberei und Feindseligkeit in uns abtöten möge. 

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